Landkreis Havelland
- Ratsinfo -
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Sachverhalt:
Der Jugendhilfeausschuss wird über den Stand der Umsetzung der Ziele und Maßnahmen der Jugendförderung des Jahres 2011 informiert.
a) Modellprojekt „Jugendarbeit im ländlichen Raum“
Im Vertragszeitraum 10.12.2009 bis 10.06.2011 wurde das Modellprojekt „Jugendarbeit im ländlichen Raum“ mit 10.000 € durch den Landkreis Havelland unterstützt, um die Kinder- und Jugendarbeit durch eine klare Organisationsstrukturen nachhaltig zu sichern, die Angebote bedarfsgerecht und qualitativ hochwertig durch Fachleute und Ehrenamt anzubieten und durch ein tragfähiges Jugendarbeit-Filialsystem und den Aufbau eines Netzwerkes effektiv und stabil aufzubauen. Das Modellprojekt konnte erfolgreich abgeschlossen werden, mit zwei wesentlichen Erkenntnissen:
- es ist sinnvoll und effektiv Jugendarbeit insbesondere im ländlich geprägten Raum auf zentrale Orte zu konzentrieren und - Jugendarbeit muss durch Fachkräfte angeregt und gesteuert werden > notwendige finanzieller Aufwendungen hierfür müssen auch von der Gemeinde mitgetragen werden
b) Produktionsschule „Zeitgeist“
Der Landkreis Havelland finanziert seit 2009 die Produktionsschule „Zeitgeist“ mit dem Ziel junge Menschen ohne Schul- und Berufsabschluss und sozialen Schwierigkeiten im Rahmen eines Praxiserlernens den Zugang zu einer Berufsausbildung bzw. zu einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zu ebnen und insofern ihre Teilhabe und Integration zu fördern. Zum trägt die intensive berufspädagogische Maßnahme zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit bei.
Im Jahr 2011 unterstützte der Landkreis die Maßnahme mit ca. 10.860 €.
Im Fokus des Maßnahmejahres 2011 stand der Standortwechsel von Premnitz OT Mögelin nach Elstal mit weiterhin 22 Plätzen, jedoch einer besseren infrastrukturellen Anbindung, einer zentralen Lage im Havelland, gute Erreichbarkeit und die Nähe zu kooperierenden wirtschaftlichen Betrieben. Die Produktionsschule hat weiterhin folgende Betriebsstätten: Holzwerkstatt, Kreativbereich und Gastronomie und Catering für Herstellung und Verkauf von Werkstücken aus Holz, Angebot von Dienstleistungen als echte Wertarbeit gegenüber außen stehenden Kunden. Dies begünstigt nun zunehmend den Aufbau und die Pflege eines externen Netzwerkes.
c) Fachliche und finanzielle Unterstützung von Personalstellen nach Personalkostenrichtlinie
Im Landkreis Havelland sind insgesamt 28 PKR-Stellen eingesetzt, die sich wie folgt auf die Mittelzentren verteilen:
Mittelzentrum Falkensee: 9 PKR-Stellen davon 1 Sport, 4 offene Jugendarbeit, 3 mobile Jugendarbeit und 1 Jugendkulturarbeit
Mittelzentrum Nauen: 4 PKR-Stellen davon 3 offene Jugendarbeit, 1 mobile Jugendarbeit
Mittelzentrum Rathenow: 7 PKR-Stellen davon 4 offene Jugendarbeit, 1 mobile Jugendarbeit, 2 Koordination
Darüber hinaus gibt es insgesamt 7 Schulsozialarbeiter und 1 PKR-Stelle Jugendarbeit im Sport, die sich für den gesamten Landkreis Havelland engagiert.
Der Landkreis hat für die Personalkostenzuschüsse im Jahr 2011 insgesamt 237.910,62 € aufgewendet. Das entspricht 30 % der Gesamtausgaben für die PKR-Stellen. Die Kosten der Städte und Gemeinden betrugen 432.116,97 €.
Seit 2010 prüft der Landkreis Havelland regelmäßig die bedarfsgerechte Verteilung der PKR-Stellen. Ziel ist es bekannte Risikogrößen mit einfließen zu lassen. Neben den aktuellsten statistischen Zahlen vom Landesamt für Statistik werden auch sozialstrukturelle Erhebungen des Landkreises, wie bspw. die Anzahl von Alleinerziehenden jungen Menschen, junge Menschen ohne Erwerbstätigkeit, Jugendkriminalitätsrate, Fallzahlen der Jugendgerichtshilfe und die der Erziehungshilfen zum Votum herangezogen.
Nach der Risikoeinschätzung konnten regionale Schwerpunktgebiete für die Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit abgeleitet werden. Danach ergaben sich Bedarfe in Nauen und in Wustermark. Im Jahr 2012 wurden zwei Stellen abgegeben:
- Stelle Streetwork Wustermark der nach Nauen Gemeinde Wustermark
- sportorientierte mobile Jugendarbeit der nach Rathenow Brandenburgischen Sportjugend in Rathenow.
Darüber hinaus wurde mit Unterstützung eines Beratungsträgers die Funktion des jährlichen Auswertungsprozesses ausgewertet. Neben der Erreichung einer gewissen Transparenz, werden die partnerschaftliche Zusammenarbeit und die Wirksamkeit des gemeinsamen Auftrages verfolgt. Jährlich wird danach ein Wirksamkeitsdialog anhand von übergeordneten Zielfragen gemeinsam mit den kommunalen Vertretern geführt.
d) Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz
Der Erzieherische Kinder- und Jugendschutz war im Jahr 2011 ein hervorgehobenes Ziel der Jugendarbeit. Dabei stand die weitere Vernetzung der Akteure der Kinder – und Jugendarbeit zu konkreten Maßnahme im Landkreis Havelland im Vordergrund. Anknüpfpunkte und Synergien sollten aufgezeigt und genutzt werden.
Im Jahr 2011 stellte der Landkreis hierfür insgesamt 18.000 € zur Verfügung.
Im Ergebnis gab es konstruktive Kooperationen und gemeinsame Aktionen mit dem Gesundheitsamt, dem Allgemeinen sozialen Dienst des Jugendamtes, der Jugendgerichtshilfe, der überregionalen Suchtpräventionsfachstelle der Salus Klinik Lindow, der Ginko Stiftung und den Jugendeinrichtungen der öffentlichen und freien Träger im Landkreis Havelland, sowie der Mitarbeit „Weg der Vernunft“.
e) Ziele der Jugendförderung
Ein Anliegen des Jugendförderplans ist es, langfristige Ziele und Strategien der Kinder- und Jugendarbeit im Landkreis Havelland festzuschreiben. In Vorbereitung dafür fand am 26.05.2011 ein „Strategietag Jugendförderung im Landkreis Havelland“ statt. Danach haben die Träger der freien Jugendhilfe mit Vertretern des Landkreises Havelland an der Beschreibung von
- sozialpädagogischen und - sozialpolitischen Zielen gearbeitet.
Die sozialpolitischen Ziele bilden die Grundlage der Ausrichtung der Jugendhilfe und stehen somit an übergeordneter Stelle. Die sozialpädagogischen Ziele sind Kernkompetenzen, die unbedingt vermittelt werden sollten, um junge Menschen im Landkreis für ihr Leben stark zu machen, wie bspw. Anstrengungsbereitschaft, Konfliktfähigkeit, Selbstbestimmtheit und Eigenverantwortung, Gemeinschaftsfähigkeit, Demokratische Bewusstheit, Kreativität und Neugier.
f) Beratungsangebote
Um die Qualitätsentwicklung bei freien und öffentlichen Trägern der Jugendhilfe zu unterstützen und deren Strukturen zu optimieren, wurden im Jahr 2011 in verschiedenen Arbeitsfeldern Beratungen mit Mitteln aus dem Beratungsprogramm des Landes Brandenburg und dem Landkreis Havelland gefördert. Soweit Träger die Beratungen in Anspruch nehmen, werden sie dabei auch vom Jugendamt des Landkreises begleitet.
Der Landkreis stellte dafür 9.900 € zur Verfügung, die zu 90 % aus Landesmitteln und zu 10 % aus Kreismitteln finanziert werden.
g) Bildungssozialarbeit
Hierbei handelte es sich um ein gänzlich neues Projekt, welches sich im Jahr 2011 noch in der Vorbereitungsphase befand und ab März 2012 startete.
Bildungssozialarbeit soll die Bildungsergebnisse und Bildungschancen aller Kinder und Jugendlichen verbessern. Die Öffnung der Schule zum Gemeinwesen und das kooperative Zusammenwirken von Schule und außerschulischen Partnern im Sozialraum z. B. aus Jugendhilfe und Wirtschaft unterstützt diese Zielsetzung. Schülern, denen das Lernen im Regelschulbetrieb kaum oder nicht gelingt oder die durch andere Faktoren benachteiligt sind, sollen gefördert und integriert werden.
Von der Teilhabe ausgeschlossen oder dabei eingeschränkt sind oftmals Kinder und Jugendliche, deren Eltern Transferleistungen erhalten, die bei Alleinerziehenden aufwachsen, die einen Migrationshintergrund haben oder die in einem Umfeld mit sozioökonomischen Problemen wohnen. Probleme wie z.B. Störungen im Sozialverhalten, Schulunlust, Desorientierung, und Bewegungsarmut sind nur durch ein ganzheitliches Vorgehen von Schule, Jugendhilfe und geeigneten Kooperationspartnern zu bewältigen. Dabei gilt es Ressourcen, die bisher ungenutzt blieben, zu erschließen.
h) Förderung von Ferienmaßnahmen
Ziel ist die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an Ferienmaßnahmen zu fördern - insbesondere für Kinder aus benachteiligten Familien steht dieses Angebot, um der Ausgrenzung entgegen zu wirken.
Der Landkreis stellte im Jahr 2011 insgesamt 12.500 € zur Verfügung. Insgesamt 1.709 Kinder konnten mit Angeboten, wie das Abenteuercamp des Kreissportbundes, Winterlager der AWO, Jugendreise nach Schweden vom ASB Falkensee, örtliche Ferienbetreuung in Rathenow, von Mikado e. V., dem Humanistischen Freidenkerbund, und PreJu und das Ferienlager im MAFZ vom Landkreis und dem ASB Falkensee erreicht werden.
Über einen Ferienfahrten-Zuschuss freuten sich insgesamt 86 Kinder, deren Eltern den Elternbeitrag für eine Ferienfahrt ihres Kindes nicht selbst aufbringen konnten
i) Bildungsmaßnahmen und sonstige außerschulische Jugendarbeit
Über die Jugendförderrichtlinie können Schulungen für den Erwerb der Jugendleitercard und Maßnahmen, die zur allgemeinen, demokratischen, sozialen, gesundheitlichen, kulturellen, naturkundlichen und technischen Bildung beitragen und jungen Menschen Orientierungshilfen, Werte und Kompetenzen vermitteln, gefördert werden.
Außerdem sind in begrenztem Maße Sanierungs- oder Ausstattungsinvestitionen für Jugendräume und Jugendfreizeitstätten förderfähig.
Der Landkreis stellte im Jahr 2011 insgesamt 12.000 Euro zur Verfügung 5.900 Kinder und Jugendliche konnten erreicht werden.
Finanzielle Auswirkungen:
Anlagen:
Umsetzung Ziele und Maßnahmen JuFö 2011
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