Landkreis Havelland
- Ratsinfo -

Auszug - Nachhaltigkeit in der Gemeinschaftsverpflegung in Schulen in Trägerschaft des Landkreises sowie in den Havellandkliniken  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Soziales/Bildung/Gesundheit
TOP: Ö 7
Gremium: Ausschuss Soziales/Bildung/Gesundheit
Datum: Mo, 07.03.2022 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:15 - 19:40
Raum: Oberstufenzentrum Havelland, Schulteil Nauen, Aula
Ort: Zu den Luchbergen 26 - 34, 14641 Nauen

 

Sitzungsverlauf

 

Frau Lühr, Fraktion B90/Grüne, erläutert warum die Nachhaltigkeit in der Gemeinschaftsverpflegung in den Schulen angestrebt wird.

 

Es muss im Vorfeld geprüft werden, wie die Verhältnisse in den Schulen sind, und ob man bestehende Verträge ändern kann. Zudem ist zu prüfen, ob die Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) eingehalten werden.

 

Diese Fragen beziehen sich auf die Schulen in Tgerschaft des Landkreises, sowie auch auf die Havellandkliniken.

 

Frau Tech, Havellandkliniken, erläutert daraufhin ihre Zuarbeit.

 

Die Versorgungskonzepte der Havellandkliniken orientieren sich an den Vorgaben der DGE. Die Mahlzeiten werden täglich frisch produziert und verköstigt. Bei der Erstellung der Speisepläne für die Früh- und Abendversorgung werden ebenfalls die Vorgaben der DGE beachtet.

 

Bio-Produkte finden in den Speiseplänen keine feste Verwendung, da sie sehr teuer sind und eine höhere Verarbeitungsstufe benötigen, bis sie für die Bewohner und Patienten verzehrfertig sind.

 

Die regionale Wertschöpfungskette wird vorrangig durch Bindung an regionale Bäckereien und regionale Obst- und Gemüsehändler im Land Brandenburg bedient.

Darüber hinaus sind die Havellandkliniken seit 2016 an der Gemeinschaft Havelland Küche“ beteiligt, was bedeutet, dass saisonale Produkte, z. B. Spargel und Erdbeeren, in die Speisepläne aufgenommen werden und von beteiligten Unternehmen der Gemeinschaft bezogen werden. Dies sind wiederrum spezielle Besonderheiten, die finanziell sehr belastend sind.

 

Die Versorgungskonzepte der Krankenhaus- und Seniorenverpflegung leiden bereits seit Jahren unter dem massiven Kostendruck in den Finanzierungssystemen. Aktuell betragen die Lebensmittelbudgets für die komplette Tagesversorgung mit Speisen und Getränken in den Kliniken ca. 4,02 € und in den Pflegeheimen ca. 5,00 € Brutto pro Tag.

 

Frau Nermerich, Erste Beigeordnete, geht anschließend auf die Situation der Schulen in Trägerschaft des Landkreises ein.

 

r die Schulen werden von drei Anbietern Schülerspeisungen zur Verfügung gestellt.

 

Einer dieser Anbieter ist die VielfaltMenü GmbH (ehemals Sodexo). Hier werden täglich drei Menüs angeboten, davon täglich eine DGE-Menülinie sowie eine vegetarische Menülinie. Der Bioanteil der Versorgung liegt bei 30 Prozent. Zudem werden saisonale und regionale Produkte verwendet.

 

Zweiter Anbieter ist die Küche Ländchen Rhinow. Hier werden aktuell ein bis zwei Essen pro Tag angeboten. Gesondert bestellt werdennnen z. B. vegetarische Menüs, laktose- und fruktosefreie Speisen oder auch Gerichte ohne Schweinefleisch. Auch hier werden die Qualitätsstandards eingehalten. Der Anteil der reinen Bioprodukte liegt bei 25 bis 30 Prozent. Bezogen werden diese überwiegend aus der Behindertenwerkstatt bzw. von ortsansässigen Bauern.

Der Anteil an regionalen bzw. saisonalen Produkten liegt im Zeitraum März bis Oktober bei 65 bis 70 Prozent sowie im Zeitraum November bis Februar bei ca. 40 Prozent.

 

Der dritte und letzte Anbieter ist die Z&L GmbH & Co.KG Wustrau.

Bei o. g. Anbieter wird Wert auf ein facettenreiches Angebot gelegt. Die Speisen werden gesund und nachhaltig eingekauft und verarbeitet. Alle eingesetzen Produkte entsprechen den DGE-Standards.

 

Joghurt- und Quarkspeisen, Puddings und Kaltschalen werden teilweise selbst hergestellt, zu Suppen und Salaten wird Vollkornbrot gereicht und es wird salzarm gekocht. Frittierte Speisen werden gar nicht angeboten.

 

Der Bioanteil der Versorgung liegt derzeit bei 10 Prozent.

 

Überwiegend werden regionale und saisonale Produkte angeboten. Eier, Milch, Obst und Gemüse sind zu 90 Prozent aus ökologischem Anbau. Fleisch und Fisch aus artgerechter Tierhaltung.