Landkreis Havelland
- Ratsinfo -

Auszug - Bericht aus dem Jugendamt  

 
 
Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Jugendhilfeausschuss
Datum: Mi, 19.11.2014 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:15 - 17:40
Raum: OSZ Havelland, Schulteil Rathenow, Erdgeschoss, Raum E 09 Aula
Ort: Bammer Landstr. 10, 14712 Rathenow

Sitzungsverlauf

 

Frau Ziemer, Jugendamtsleiterin informiert die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses über den Rücktritt des Herrn Christian Klimmt von seinem Mandat als stellvertretendes Mitglied des Jugendhilfeausschusses. Aus diesem Grund werde in der Sitzung des Kreistages am 08.12.2014 eine Neuwahl vorgenommen.

 

Frau Ziemer berichtet über das Thema Asyl, soweit das Jugendamt hiervon betroffen ist. Bislang seien die Fälle noch wenige,  mit steigenden Flüchtlingszahlen werde aber auch das Jugendamt des Landkreises Havelland zunehmend damit befasst sein. Für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden Vormünder eingesetzt, die regelmäßig Mitarbeiter des Jugendamtes sind. Kinder von Asylbewerbern oder Duldungsflüchtlingen, die einen Aufenthaltsstatus von mehr als sechs Monaten haben, haben auch einen Anspruch auf eine Kindertagesbetreuung. Auch Fälle von Hilfen zur Erziehung bzw. Kindeswohlgefährdung gebe es. In all diesen Verfahren gebe es das Problem der Verständigung und auch kulturelle Unterschiede können zu Missverständnissen oder Konflikten führen. Die Jugendämter des Landes Brandenburg bedauerten, vom Land nur wenig fachliche Unterstützung zu erhalten. Das Jugendamt habe nun eine interne Arbeitsgruppe gebildet, um eigene Handlungsempfehlungen zu erarbeiten.

 

Frau Ziemer berichtet ferner zu dem Sachstand des Netzwerkes Kinderschutz/Frühe Hilfen:

 

Mit dem Staatlichen Schulamt stehe das Jugendamt in Diskussionen zu dem Abschluss einer Kooperationsvereinbarung zum Umgang mit Kinderschutzfällen.

Hier sei man auf einem guten Weg. Mit der Grundschule am Weinberg in Rathenow sei konkret eine schulinterne Verfahrensweise zum Umgang mit Kinderschutzfällen erarbeitet worden, die von den Lehrern nun auch genutzt werde.

 

Inzwischen gebe es auch in allen drei Regionalräumen (Falkensee, Nauen, Rathenow) Arbeitskreise Kinderschutz/Frühe Hilfen. Es sei gelungen freiberufliche Therapeuten und Ärzte in die Arbeitskreise einzubinden. Die Arbeitskreise befassten sich in Unterarbeitsgruppen mit unterschiedlichen Themen schwerpunktmäßig:

 

  • in Rathenow werden allgemeine Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Kinderschutzfällen erarbeitet,
  • in Falkensee habe sich eine Arbeitsgruppe Frühe Hilfen gegründet,
  • in Nauen habe sich ein besonderer Bedarf zu der Zusammenarbeit Schule und Jugendhilfe ergeben.

 

Die Vereinbarungen nach § 8 a SGB VIII seien überarbeitet worden und zwischenzeitlich an die Träger zur Unterzeichnung ausgereicht worden. Nun ergebe sich in vielen Einzelfällen noch Beratungsbedarf.

 

Das kollegiale Beratungssystem für Kita-Erzieherinnen werde fortgesetzt. Es habe sich gezeigt, dass dieses für die Erzieherinnen eine große Unterstützung darstelle.

 

Mit zwei Familienhebammen in Rathenow stehe man kurz vor dem Abschluss einer Vereinbarung zu einem Beratungsangebot. Danach solle eine offene Sprechstunde geschaffen werden. In einem gewissen Umfang bestehe aber auch die Möglichkeit der aufsuchenden Hilfe. Mit den Hebammen im Osthavelland werde noch verhandelt. Problem seien die Entgeltvorstellungen der Hebammen. Deshalb sei man nun auch auf die Hebammen der Havellandkliniken zugegangen.

 

Herr Hoffeyer-Zlotnik möchte wissen, ob auch freie Träger an der Unterarbeitsgruppe Schule teilnehmen dürfen. Frau Ziemer antwortet, es habe sich kein freier Träger dafür gemeldet.

 

Frau Resch berichtet, dass am 04.12.2014 mit ersten Ergebnissen betreffend den Abschluss der Kooperationsvereinbarung Jugendhilfe/ Schule zu rechnen sei.

 

Herr Gall berichtet, dass am 05.11.2014 in Dallgow-Döberitz der Jugendhilfefachtag zum Thema „Elternbildung und Erziehungspartnerschaft“ stattfand. Dieser sei sehr gut von Vertretern aus Kitas, aber auch aus den Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung besucht worden. Aus dem Bereich der Jugendarbeit seien weniger Teilnehmer anwesend gewesen. Die Breite und Fachlichkeit der Workshops sei bemerkenswert gewesen. Experten aus dem Landkreis konnten ihr Wissen über Elternkurse, Beratungskompetenz, Eltern-Kind-Gruppen etc. weiter geben. Es wäre wünschenswert, wenn Kitaeinrichtungen sich weiter in Richtung Familienzentren entwickeln würden. Das Thema Elternarbeit betreffe alle Bereiche und sollte als Handlungsschwerpunkt in den AG’en nach § 78 weiter verfolgt werden.